Klaus Reisepage
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Mongolei / Ulaanbataar und Umgebung

 

Am ersten Tag wurden wir von meiner Frau in eine Sauna geschleppt und dann anschließend in einen Massagesaloon.

Eine Wohltat für unsere geschundenen Körper.

Im Massagesaloon haben uns die kleinen Damen hergeknetet, das war abartig. Da merkten wir erst, was wir für verspannte Muskeln hatten. Hat aber richtig gutgetan. Am ersten Abend war dann das ganz normale Programm, Bier und mit Vodka abgefüllt werden. Man kann hier tun was man will, der Vodkafüllung kommt man nie aus.

 

Und anschließend war noch ein Tag mit Kultur angesagt, Besuch den größten Buddhistischen Tempels, der übrigens wirklich fantastisch ist, das Nationalmuseum, der Hauptplatz und zwischendurch ein Korearestaurant…. Die Stadt hat was, man merkt das die wächst.

 

Der Verkehr ist sehr lustig, als Fußgänger ist man hier der Verlierer. Viele behaupten das der Verkehr echt schlimm ist, das stimmt nicht, der ist ähnlich wie in Athen, Istanbul, Kairo oder Genua. Auch wird oft behauptet, das die Kanaldeckel manchmal fehlen, das stimmt auch nicht, oft liegen sie nur neben den Löchern.

Mitten auf einer Fahrt durch die Stadt treffen wir Jimmi wieder, der Schotte, den wir in Novosibirsk getroffen haben, und dann wieder in Olgii.

Seine Tiger ist ziemlich ramponiert und er hatte einige Stürze hinter sich. Hat sich aber wacker geschlagen.

 

Es ging dann mal 4 Tage in ein Reservat, das wurde von meiner Familie hier organisiert. Normalerweise kommt man hier nicht rein, aber mit Beziehungen geht alles. Es wimmelt in dem Reservat von Bären, Wölfen und Vipern, gesehen haben wir aber nur Vipern. Der Rest ost eher menschenscheu.

Auf dem Weg ins Reservat wurde noch ein Schaf gekauft, das für unser kulinarisches Wohlergehen zuständig war. Ansonsten fällt auf, das die Mongolen den ganzen Tag immer irgendwas kochen und braten. Hier war auf der Speisekarte Schaschlik vom Schwein ( Schwein ist teuer hier ) , Murmeltier, Rind, Schaf, Lamm und Fisch.

 

Das Schaf wurde von den Mitgliedern der Familie geschlachtet und sofort verarbeitet. Die Frauen haben die Innereien verkocht, die Därme gewaschen und Blutwurst gemacht . Das sind die Dine, die nicht haltbar sind. Der Rest des Fleisches wird sofort geräuchert, das hält Fliegen fern und macht haltbarer. Was auffällt ist die Naturverbundenheit, mit der das alles passiert. Das sind Ärzte, Oberst bei den Grenztruppen, Botschaftsangehörige und es ist vollkommen normal was zu schlachten und zu verarbeiten. Wäre bei uns eher nicht so vorstellbar. Es wird getötet, was zum Essen benötigt wird, wenn das wieder gegessen ist, wird wieder geschlachtet. Massentierhaltung ( und Schlachtung ) wie bei uns kennt man hier nicht.

 

Der Rest des Campings war ungeheuer relaxed, die üblichen Vodkaorgien, Bier, Im Fluss rumsitzen, Fischen, Essen und wieder Vodka trinken. Der Polizeichef, der mit dabei war hat im Suff sein 150cc Motorrad angeworfen und wollte Vollgas wegfahren, er ist 30 Meter gekommen, dann eingeschlagen. Die blauen Flecken hat er wohl noch lange….

 

Es wird oft behauptet, das die mongolische Küche wenig abwechslungsreich ist. Das würde ich so jetzt nicht behaupten, der Eindruck kann entstehen, wenn man im Land unterwegs ist und nur mal ein Ger besucht oder in den Ger Imbissen ist, die herumstehen. Wenn man allerdings bei Familien eingeladen wird dann schaut das schon ganz anders aus, da wird ganz unterschiedlich gekocht und es gibt wirklich viel verschiedenes. Wobei Fleisch auf der Speisekarte immer oben steht, kein Wunder, bei den kurzen Sommern gibt es kaum Landwirtschaft, bzw nur wenig was angebaut wird und gedeiht….

 

In der Stadt funktioniert das Verkehrswesen mittels Taxis und Privattaxis, Busse gibt es, werden von vielen Einheimischen aber nicht angenommen.

Ulaanbaatar ist eine aufstrebende Stadt, das ist eindeutig zu erkennen. Die Lokale haben Charakter, Khaan Bräu, Grand Khan Irish Pub verwöhnen mit selbst gebrauten und hervorragendem Bier. Die Lokalmeilen sind von jungen Leuten bevölkert und es geht echt ab, überhaupt gibt es hier viel mehr junge Leute als Ältere. Mir macht die Stadt an sich Spaß.

 

Auch im Oasis bin ich manchmal, das ist ein Hotel und Ger Camp, was von einem Deutsch/Österreichischem Ehepaar geführt wird ( nur mehr bis heuer, die haben verkauft ) aber das hat Atmosphäre. Hier trifft man Weltenbummler und Motorradfahrer aus aller Welt, und hier bekommt man Hilfestellung bei den Problemen die unterwegs auftreten. Auch ich hab dort meine Kupplung repariert.( diesmal ordentlich )

 

Kultur und Sehenswürdigkeiten gibt es genug, Die riesige Chingghis Khaan Statue im Osten mit Museum, traditionelle ( und wirklich gute ) Vorführungen eines Theaters, die typisch mongolisch sind sowie Unmengen an Tempeln und der Kaiserpalast, Buddhastatuen usw. Ein Besuch im Irish Castle mit Blick über die Stadt bei Nach ist auch empfehlenswert.

 

Ebenso hat meine Frau bei einem Verwandten einen Schamanenbesuch arrangiert, das war auch beeindruckend. Erlebt man ja sonst nicht so leicht.

Josef ist gestern ( 3.8.) zurückgeflogen, sein Motorrad ist verpackt und mit der Spedition unterwegs nach Wien, ich werde wohl morgen ( Montag ) in der Früh Richtung Russland aufbrechen.

 

Ich habe hier nicht viel zu schreiben, obwohl wir ständig unterwegs waren und richtig viel gesehen haben. Ich denke ich muß das alles erst mal verarbeiten.

Alles in Allem eine Reise, die mich persönlich sicher verändert hat.

Ich habe hier eine Gastfreundschaft erlebt, die man sicher nicht so leicht wo findet, ich habe meine Familie hier kennengelernt ( Die Familie meiner Frau, die mich aufgenommen hat ), ich habe meine Stiefkinder und Stiefenkel gesehen, die mich behandelt und aufgenommen haben wie ein Familienmitglied das schon ganz lange da ist.

Ich wurde mit Geschenken überhäuft das ich ganz beschämt bin.

 

Ich weiß Eines: Ich komm hier öfters wieder her…

 

 

Videos kann man unter "VIDEOS " ansehen...

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© Klaus Hübner