Klaus Reisepage
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Bosnien / Montenegro / Albanien 2014

Schotterreise Albanien Montenegro  / Sept. 2014

 

 

Schon lange war abgemacht, das Ich mit meinen Mopedkollegen Wolf und Gigl eine Reise nach Montenegro und Albanien unternehmen werde, und da auch Schotter unter die Räder kommt.

 

Dann gesellte sich auch noch Max aus Bayern zu uns, und die Männerrunde war komplett.

 

Tag 1:

Für uns Östösterreicher war am Samstag den 30.8. um 7 Uhr Abfahrt in Wr. Neustadt.

Anreise ganz stumpf bis Bosnien über die Autobahn, da wir Banja Luka am frühen Nachmittag erreichen wollten um dort Max zu treffen und dann im Idealfall noch bis Foca zu kommen.

 

Das Ziel wurde auch erreicht.

Die Fahrt von Banja Luka über die Berge bis Sarajewo und weiter nach Foca war wirklich großartig.

In Sarajewo kamen wir an vielen zerschossenen Gebäuden vorbei und am Flughafen beim „Tunnel of Life“. Für mich war es irgendwie bedrückend, wenn man an die jüngere Geschichte dieser Stadt erinnert wird.

 

Nach Sarajewo waren wir dann plötzlich in einer Schlucht, die wirklich grandios zu fahren war und die uns doch auch zum Staunen brachte.

Diese Schlucht geht bis Foca.

In Foca dann das Motel Bavaria angesteuert, was wir übrigens auch wirklich empfehlen können.

Freundliche Eigentümer, die Frau ist Deutsche, sehr gutes Essen und super Service. Mit Internet!!

( Wegpunkte im Downloadbereich )

 

Tag 2:

Am nächsten Tag dann Weiterfahrt über das Tal an der Drna Schlucht und weiter in den Durmitor Nationalpark.

 

Die Drna Schlucht war schon extrem beeindruckend, aber der Durmitor setzte dem ganzen noch Eines drauf.

Danach zur Tara Schlucht, die zwar nett war, jedoch für mich die Drna nicht schlagen konnte.

An der Drna hatte ich mein kleines Hoppala.

Obwohl ich wirklich langsam fuhr, auch nicht bremst oder sonstwas machte rutschte mir plötzlich das Vorderrad so schlagartig weg, das ich nur verblüfft am Boden lag.

Als wir den Platz genauer begutachteten, wo das Rad wegrutschte war klar, die Strasse war auf 2 Meter glatt wie Eis, obwohl nichts nass war und man auch nichts sah.

Nun, so etwas macht Einem wieder klar, das es immer unvorhergesehene Sachen gibt, die passieren können.

 

Weiter von Kolasin bis kurz vor die Albanische Grenze, wo wir das Hotel „Lakeview „ fanden.
Etwas rustikal aber genial von der Lage.

Und ebenso netter Wirt mit Slibowitz zur Begrüßung.

 

Tag 3:

Kurze Anfahrt zur Albanischen Grenze, die auch schnell überquert war.

Nach wenigen Kilometern war die Straße nur mehr Schotter.

Genau das, was wir gesucht hatten.

Hier geht es über den Vermosh bis nach Koplik.

 

Und hier kamen wir auch in ein wirklich abenteuerliches Gewitter.

Die Straße war plötzlich rutschig und die Steinplatten nicht mehr griffig.

Dann noch Schafherden die wir durchqueren mussten und Blitze, die unter Einer Sekunde von Donner begleitet waren.

Völlig durchnässt kamen wir kurz vor Koplik wieder auf Asphalt, der jedoch gute 5 cm von Wasser bedeckt war ( bergab !! )

In Koplik fuhren wir durch Straßen , die gute 30cm überflutet waren.

Selbst im Hotel Holiday war Anfangs kein Strom.

Dieses Hotel kann ich auch nur empfehlen, die Besitzer und auch Kellner dort waren extrem hilfsbereit, mehr dazu später.

Heute waren wir froh, aus unseren Nassen Klamotten zu kommen und gönnten uns einmal ein paar Biere zur Belohnung.

 

Tag 4:

Das Wetter war besser, und es stand die Teth Runde am Plan.

Es war vorher schon ausgemacht, das wohl nur Wolf und ich die komplette Runde fahren werden.

Bis Teth waren wir zu Viert, dann ging es zu Zweit weiter.

Kurz vor Teth lernten wir noch Jimmy kennen, der dort den Parkwächter macht.

Das sollte sich noch als Glücksfall erweisen, denn Jimmy hat uns seine Karte gegeben und sprach ziemlich gut Englisch.

 

Die Südroute des Teth nach Shkoder ist doch selektiver als die Nordroute.

Leider ist es irgendwann wohl passiert, das Wolf über ein paar scharfe Steine gefahren ist, die den Reifen leider nachhaltig beschädigt haben.

Felge kaputt ( OK, ging noch zu fahren ) aber der Reifen im Mantel einen Schnitt, wo ich 2 Finger durchbrachte, das noch auf der Lauffläche.

Und der Schlauch beschädigt.

Der Schlauch wäre ja noch egal gewesen, wir hatten alles mit was man benötigt. Flickzeug, Ersatzschlauch, Kompressor usw.....

Aber einen 2. Reifen hatten wir nicht.

Damit konnte man nicht rechnen.

Es war leider schnell klar, Abbruch und versuchen das Moped da rauszubekommen.

Hier war die Visitenkarte von Jimmy Gold wert.

Ein Anruf und Jimmy hat einen LKW organisiert, der uns abholte und nach Koplik fuhr.

Auf Grund der Straßen und der Distanzen dauerte das aber auch fast 10 Stunden..

 

Auch hier das Glück das unsere Beiden Kumpels Gigl und Max in der Zwischenzeit einen Reifen organisieren konnten.

Mit Freundlicher Unterstützung der Leute aus dem Hotel Holiday  wurde in Shkoder ein gebrauchter aber passender Reifen aufgetrieben.

Den konnten wir dann am nächsten Tag in der Früh wechseln.

 

Tag 5:

Heute war der Plan von Albanien wieder nach Montenegro zu fahren.

 

Über Podgoriza, den Lovzen Nationalpark in die Bucht von Kotor.

Wunderschön aber fast unspektakulär, wäre nicht plötzlich auch der Hinterreifen von Gigl platt gewesen.

Er hat noch versucht sich mit Pannenspray vom Lovzen hinunter zu retten, aber erfolglos, der Schlauch mußte raus.

Da hatte ich noch einen passenden Schlauch mit, den konnte ein „Gomista“ in Kotor schnell tauschen, während wir ein Appartement suchten, was uns ein Keiler beim Reifenschuster andrehte.

 

Das Appartement war zwar wunderschön in der Altstadt gelegen, jedoch eher die Abteilung „Jugendherberge“ also sehr klein und ein Raum mit Stockbett und Doppelbett.

Da wir in Kotor noch 5 Minuten in den Regen kamen und etwas durchnässt waren, war die  Geruchskulisse und der Dampf in der kleinen „Herberge“ auch dementsprechend.

Da gingen auch mal kurz leicht die Emotionen hoch.

Die ließen sich jedoch mit einem gelungenem Essen in einer Taverne ums Eck und der passenden menge Biere schnell wieder einrenken.

 

Tag 6:

Heute von Kotor nach Kroatien.

Zuerst aber einmal frühstücken.

Wir hatten eine schöne Fahrt an der Bucht entlang. Es war noch teilweise Nebel über dem Wasser, was eine wirklich schöne Optik abgab.

In einem kleinem Restaurant direkt am Wasser hatten wir ein ausgiebiges Frühstück und der Tag begann so wirklich relaxed.

Die weitere Fahrt an der kroatischen, dann Bosnischen und wieder Kroatischen Küste entlang war schön, es war durchaus heiß und wir hatten eine schöne Fahrt.

 

Hier standen aber auch viele Polizeikontrollen.

Da möchte ich doch mal anmerken, das wir vor eine Kontrolle auf 3 Motorradgruppen kamen.

Die erste größere Gruppe der Abteilung Tourenreisende warnte uns deutlich vor der Kontrolle, die beiden kleineren Gruppen Abteilung Chopperfahrer mit Lederfransen grüßte uns nur und warnte uns nicht.

Das hat mich persönlich doch gestört, da ich davon ausgehe, das sich Motorradfahrer doch gegenseitig helfen sollten.

 

An diesem Tag kamen wir bis kurz vor Markaska zu einem Ort mit einem Quartier direkt an der Promenade am Meer.

Für mich hat sich mein Eindruck in Kroatien wieder mehrmals bestätigt, das das Land doch etwas überteuert ist vom Preis und Leistungsverhältnis.

OK, das Quartier war preislich und auch sonst OK, aber die Preise in den Restaurants für die Portionen waren für mich nicht gerechtfertigt.

 

Da war Montenegro oder Bosnien sowie Albanien doch deutlich besser.

 

 

Tag 7:

Frühstück am Strand und dann ab in den Norden Kroatiens.

Es war noch etwas offen, wo wir landen.

Marburg war als Ziel angepeilt, aber nicht zwingend wichtig.

Vorerst ging es die Küste entlang bis Pakostane und ab da in das Hinterland Richtung Zagreb.

An den ersten Bergen kam ein richtig heftiger Wind auf, der doch manchmal schön versetzte.

Ich wollte ja unbedingt den Flughafen von Zeljava anfahren ( googelt einmal Zeljava Airfield ), hatte aber statt dessen die Straße zur Radarstation erwischt und es war beginnender Regen und Nebel mit Sicht unter 50 Metern.

Fast am Ende beschlossen wir umzudrehen und es bei gutem Wetter am nächsten tag zu probieren.

Diesmal Quartier im Hotel „Winnetou“ nahe den Plitvicer Seen.

Rustikal mit wirklich gutem Essen und freundlicher Bedienung.

 

Tag 8:

Letzter Tag und Heimreise.

In der Früh verabschiedeten wir uns von Max, der Richtung Kärnten weiterfuhr, und wir schlugen die Richtung nach Zagreb ein.

Im Regen vorbei an den Plitvicer Seen bis Karlovac, wo wir auch zufällig an einem Museum für den „Homeland war „ vorbeikamen.

Panzer, Kanonen und Flugzeuge waren da ausgestellt.

Die Gegend war teilweise trostlos, da hier eine Menge leerstehender Häuser mit Massiven Schussmarken zu sehen war.

Der Rest war unspektakulär.

Durch den Regen bedingt war schnell klar, das wir die Autobahn bis  nach Hause nehmen.

 

Mein Fazit:

Wie ich schon bei meiner Reise vor 5 Wochen feststellte, ist dieser Teil Europas wirklich noch viele Reisen wert.

Albanien und Montenegro sind wunderschön, ebenso Bosnien , was man bei den beiden anderen Ländern immer vergisst.

Am freundlichsten sind die Menschen in Bosnien und Albanien.

Hier freuen sich die Einheimischen auch wenn man Ihr Land besucht, und ich finde, sie haben sich Touristen verdient.

Für mich klar, das war definitiv nicht mein letzter Besuch, im Gegenteil

 

 

 

Videos sind nun online, Ihr findet sie hier:

 

 

Zum Reisebericht auf der Seite von Wolf:

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© Klaus Hübner