Klaus Reisepage
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Teil 3 , Über Russland bis nach Kasachstan an der Usbekischen Grenze

 

 

Einmal an der Georgisch / Russischen Grenze eine sehr genaue Abfertigung, zumindest für LKW und die PKW.

Ich wurde sehr freundlich behandelt und war im Prinzip schnell durch, mußte nur die Einreisepapiere für das Motorrad fertig machen, und das dauerte 2 Stunden, da es nur ein Schalter war und Unmengen von Armeniern, die das auch machen mußten.

 

Aber auch das ging vorbei und ich war in Russland. Und es war schon wieder Nachmittag. Mein Tagesziel von 700km nicht mehr zu schaffen.

 

Ab der Russischen Grenze ging es einmal bis kurz vor Beslan, was leider zu trauriger Berühmtheit kam.

Ab da fuhr ich Richtung Nordwesten, da ich Tschetschenien großräumig umfahren wollte.

 

Sehr auffallend die vielen Polizeikontrollen, meist auch mit schwer bewaffneten Sondereinheiten.

Gibt einem schon leicht zu denken, umsonst stehen die da nicht rum. Der Kaukasus ist einmal ein Pulverfass.

Da sich die Grenze so gezogen hat war mir klar, das ich nicht bis ans Ziel komme und ab Dämmerung nach einem Quartier Ausschau halte..

Klappte auch großartig.

Da ich unter Tag eigentlich nur ganz selten was esse, und wenn dann Müsliriegel oder Snacks, da wollte ich heute am Abend wieder was ordentliches Futtern, aber kein Restaurant in der Nähe, auch gut, dann in einen Krämerladen, Bier und Brot und Wurst sowie Sprotten geholt und im Zimmer gefuttert.

 

Momentan spüre ich meinen Körper morgens schon sehr. Bin ich doch im Schnitt immer ca 12 Stunden im Sattel. Sobald ich wieder am Moped sitze geht es mir jedoch wieder gut.

 

Ich wollte heute unbedingt an der Strecke in Elista Zwischenstopp machen.

Da ist wohl die größte Mongolisch Buddhistische Enklave in Russland ( Kalmücken )

Und auch mit schönen Tempeln, die wollte ich sehen.

Und als ich in die Stadt fuhr dachte ich, das ich bereits in Ulaanbaatar bin.

Die Menschen sahen so aus, es verhielt sich alles so, der Umgang war auch so und eben diese vielen Buddhistischen Tempel in allen Größen und die so geschmückten Häuser.

Viele Autos hupten und es kam eine Hand mit dem Daumen hoch aus dem Fenster, hat mir gut gefallen hier.

Und als ich dann auch auf einen kleinen Snack einkehrte hatten sie auch die Teigtaschen ( Buuz ) wie in der Mongolei.

 

Von Elista bis Astrachan war es schon noch eine Ecke, aber die wollte ich heute unbedingt schaffen.

Ging sich auch gut aus, dann war ich aber echt mal fertig und wollte nur ein Hotel.

Die Hotels im Navi existierten entweder nicht mehr oder waren in Gegenden, wo ich mein Moped nicht über Nacht parken wollte.

 

Also in der Verzweiflung das Park Inn angesteuert und mal gefragt. Sehr erstaunt gewesen denn mit Discount ( weil schon spät ) hab ich es für knapp über 30 Euro bekommen. Da wären die Bruchbuden auch kaum billiger gewesen.

Also mal ein gutes Bett und schön schlafen.

 

Nettes Frühstück und los geht’s, ab nach Kasachstan.

Aber vorher noch die legendäre Pontonbrücke überqueren.

An der Grenze war ich in Russland in 15 Minuten durch, und dann 10 km Niemandsland bis zum nächsten Posten ( Russe ) und danach die Kasachische Grenze.

Die war eigenartig.

Zuerst eine junge Grenzbeamtin, die schon fast zudringlich war, dann die Abfertigung und danach die Geldwechsler und Versicherungsvertreter ( wenn man die so nennen kann )

Und nach der Grenze die schlimmste Strasse die ich bisher je gesehen habe.

Da war keine Piste in der Mongolei oder in Russland so übel.

 

Schlaglöcher und Spurrinnen, wo man das Moped von der Höhe teilweise zur Hälfte versenken könnte.

Wenn sich das nicht ändert mach ich heute auch keine Kilometer…

Naja, die 250km bis Atyrau ging das so dahin, danach war es deutlich besser.

Man konnte aber nur entweder flott fahren oder die Landschaft ansehen, beides geht bei der Strasse nicht. Zu groß die Gefahr eines schlecht zu sehenden Schlagloches.

 

Trotzdem fallen die vielen kleinen Salzseen auf, oder eher Salztümpel.

Ölfelder sind viele zu sehen und es stehen immer wieder islamische Friedhöfe neben der Strasse, die Großteils sehr liebevoll erbaut wurden und für die Toten die letzten Paläste darstellen.

Man hat über Kasachische Polizisten schon viel gehört, aber heute winken mir alle und hupen.

Wenn ich es schon wegen dem langen Grenzstopp nicht bis Beyneu schaffe, dann doch wenigstens bis Kulsary, das sind zumindest 600km.

Und das schaff ich auch. An der Tankstelle nach einem Hotel gefragt und er deutet auf ein Haus gegenüber, das ich nie als Hotel erkannt hätte, ein Imbiss mit Betten im 1. Stock.

 

Aber Glücksgriff, die Leute sind super, haben gutes Essen und es ist richtig rustikal aber heute passt das genau.

Der Plan für morgen: Früh wegfahren und bis Mittag die Grenze durch haben, und dann bis Moynaq in Usbekistan und die gestrandete Schiffsflotte am ausgetrockneten Aralsee am Abend erleben….

 

 

 

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© Klaus Hübner