Teil 4 Mongolei
Der Grenzübergang war etwas langsamer als Normal weil ich genau zur Mittagszeit angekommen bin und da nur die Hälfte der Schalter besetzt war.
Trotzdem waren alle professionell und es ging stressfrei weiter.
Auf der Mongolischen Seite habe ich mir als Erstes eine Versicherung gekauft.
Nach der Erfahrung mit dem Unfall aus dem Jahr davor wollte ich nicht zweimal ohne Versicherung unterwegs sein.
Der Weg bis Ulaanbaatar sind ca 370km von der Grenze und ich würde dazu gute 5 Stunden benötigen wenn ich mich zügig ranhalte.
Ohne Pausen natürlich gerechnet.
Als Erstes muß ich aber echt Mongolische Huuschur zu mir nehmen.
Eine Art Frühlingsrolle, nur mit Fleisch ( Rind oder Schaf ) gefüllt.
Als ich Darkhan erreiche kommt Regen auf, hier muß kurz zuvor ein schweres Gewitter abgegangen sein, denn die Strassen waren mit Schlamm überzogen.
Später habe ich von meiner Frau erfahren das sie sich leichte Sorgen machte, denn im Fernsehen war von Überschwemmungen a Nachmittag die Rede.
Da bin ich wohl gerade zur richtigen Zeit durch. Hat oft Vorteile wenn man sich in der Früh nicht stresst.
Den Rest der Strecke bin ich aber Großteils wieder in der Sonne gefahren und schön am späten Nachmitttag in Ulaanatabar angekommen.
Als ich zum Haus einbiege wo meine Verwandtschaft wohnt ist meine Frau schon vor dem Haus gestanden und hat gewartet.
Dank SPOT Tracker geht sowas ja gut.
Und natürlich wartete schon ein umfangreiches Abendessen incl. Kaltem Bier auf mich.
Die nächsten 3 Tage waren geprägt von Saunabesuch zum entspannen nach der Reise, es waren ja immerhin fast 10.000km in 3 Wochen.
Dann noch das übliche durchreichen als Begrüßung innerhalb der Familie und ausreichend Essen das sich die Tische biegen.
Nebenbei mußte ich auch noch die Reifen an der BMW wechseln lassen ( was kein Problem darstellt wenn man weiß wo ) und Versicherungen organisieren für die Truppe die 2 Wochen später ankommt.
Der Schwager meiner Frau, Ayush hat auch schon Pläne.
Wochenende in der Datscha mit dem Russischen Botschafter der ein Freund von ihm ist und natürlich wieder Essen und Trinken.
Wir fahren da eben in das Sommerhaus ( Datscha ) nach Gachuurt 20km östlich von UB und da wird gefeiert.
Auch mit den Nachbarn und der Schwester die im Nebenhaus wohnt.
Am nächsten Tag dann eine Wanderung in die Hügel.
Wir sehen Adler und auch Geier.
Ebenso haben wir einen guten Ausblich auf den Tuul River, der gerade Hochwasser führt.
In dem Jahr war in der Mongolei eine ungewöhnliche Regenzeit im Sommer und viele Orte hatten Überschwemmungen.
So auch hier, der Fluss war ein paar Hundert Meter breiter an der Stelle und die Strasse war fast überflutet.
Auch in Gaachurt findet man das Riverpoint https://www.facebook.com/RiverPointMongolia/das vom ehemaligen Gründer und Besitzer des Oasis mit Mongolischen Partnern gegründet wurde. Ich habe mir das angesehen und kann es nur empfehlen.
Mit Ayush habe ich immer Spaß.
Ein echt toller Typ mit guter Vergangenheit.
Ehemaliger Oberst der Grenztruppen mit Russischer Ausbildung und ein sehr gebildeter Mann.
Er spricht perfekt Russisch und Mongolisch, schlecht Englisch und ein paar Brocken Deutsch.
Ich kann gut Deutsch und Englisch, sehr schlecht Russisch und ein paar Brocken Mongolisch.
Aber wir können uns stundenlang über wirklich interessante Themen unterhalten, dabei gemütlich eine Flasche Vodka leeren und dazu immer häppchenweise Essen.
Ulaanbaatar ist ja eine große und auch sehr moderne Stadt.
Ich kenne zwar schon viel und trotzdem gibt es immer wieder neue Dinge zu sehen.
Neue Einkaufszentren wo mich meine Frau hinschleppt, natürlich ganz uneigennützig.
Neue Restaurant und Skybars.
Nach einer Woche muß sie wieder nach Hause fliegen, ihr Urlaub neigt sich dem Ende zu.
Sie war aber schon über eine Woche vor mir da und ist auch in der Mongolei herumgefahren
Ich selbst bleibe noch eine Woche bis der Rest der Truppe mit der ich den Rückweg nehme dann eintrifft.
Ayush hat wieder einen Plan, wir fahren zu Zweit in den Hustai Nationalpark.
Dort kann man die Przewalsky Pferde finden.
Das sind alte Wildpferde die mal fast ausgestorben waren und durch ein Projekt des Prager Zoos wieder gezüchtet und in der Mongolei ausgewildert wurden.
Die kann man eben heute wieder in ganzen Herden in diesem Nationalpark finden.
Und wir hatten auch Glück.
Ein paar Hüter vom Park konnten uns sagen wo wir die vermutlich finden und wir hatten Glück und nach einer kurzen Wanderung standen wir vor Ihnen.
Ayush hatte auch noch einen Plan, ein Ger Camp http://www.mongolnomadic.com/en/
Hier gibt es auch Naadam Shows und eine Show über das traditionelle Leben der Nomaden in den Gers ( Yurten )
Zugegeben etwas touristisch, aber nicht kitschig und sehr gut gemacht und wirklich interessant.
Wer Zeit hat dem kann ich das wärmstens empfehlen.
Am Nachmittag habe ich die Naadam Show alleine besucht und dort auch Einiges an Fotos geschossen.
Anschließend gemütlich mit Ayush vor dem Ger rumgehangen und bei einer Flasche Vodka wieder über die Welt und Geschichte philosophiert.
Am Morgen eben die traditionelle Show, Hier wird gezeigt wie man in einem Ger lebt und wie man sich dort Essen macht, auf den Winter vorbereitet, Ayrag ( fermentierte Stutenmilch mit Alkohol ) herstellt und auch alles was man zum Leben und Arbeiten benötigt.
Erstaunlich auch wie man in der einsamen Landschaft Spiele findet.
zB Würfelspiele aus den Wirbelknochen von Ziegen. Oder simple Flugkegelspiele.
Auch wird traditionell Vodka aus Yakmilch hergestellt. Kostproben inclusive.
Das waren 2 Tolle Tage in dem Park und Camp.
Die restlichen Tage verbrachte ich dann noch mit Reifen montieren, Einkäufe erledigen.
Oasis besuchen um zu sehen wer da so an anderen Reisenden unterwegs ist, alte Bekannte treffen und auch neue Restaurants und Bars abklappern.
Auch getroffen habe ich ein Südtiroler Paar, das um die Welt reist.
War ein netter Abend bei dem wir viel geplaudert haben.
Wer Ihre Seite besuchen will: https://www.dumidum.jetzt
Mein Aufenthalt in Ulaanbaatar neigt sich langsam dem Ende zu, am nächsten Tag würde die Truppe eintreffen mit der ich wieder Richtung Europa fahre, dazu aber im nächsten Teil.