Klaus Reisepage
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Teil 7 - Mongolei von der Russischen Grenze bis Ulaanbaatar und Umgebung.

 

 

 

 

Diesmal klappt es, wir kommen in 2 Stunden in die Mongolei und freuen uns endlich nach Olgii zu kommen und ins Blue Wulf Ger Camp zu ziehen.

Und hier endlich Essen und trinken.

Auch wenn wir unterwegs immer wieder unangenehme Erfahrungen mit den Kasachischen Mongolen machen mußten , so war es im Blue Wulf richtig nett.

 

Unterwegs zwischen Grenze und Olgii trafen wir auf mehrere junge Männer die uns abzocken wollten bzw auch unbemerkt Werkzeug von Matthias Motorrad geklaut haben.

Mir waren die von Anfang an nicht geheuer mit Ihren Fragen wieviel Geld man mit hat usw. Da werd ich immer vorsichtig und stell mich ein paar Meter weg.

Die haben auch inzwischen in Olgii angerufen wo man uns erwartete und fast schon mit Gewalt in ein kleines Ger Camp lotsen wollte. 

Aber ich blieb hart und wollte zu Blue Wulf, auch wenn die mir sagten das es geschlossen ist ( war es natürlich nicht ).

Und dann eine herrliche Dusche, und gemeinsam ein paar Bier und richtig mongolisches Essen im Restaurant, es war ein netter Abend.

 

Und am nächsten Tag wollten Matthias und Rob gemeinsam mit Juha dem Finnen ( den haben wir hier auch getroffen ) auf ein Naadam und Jan und ich wollten die Nordroute in Angriff nehmen.

 

Ja, die Nordroute.

Die gilt als schwierig und legendär.

Wohl nur deswegen, weil der Erste Teil oft schwer ist. Als wichtig erweist sich die Streckenwahl. Es gibt hier eine Strecke, die gilt als kaum schaffbar, aber nur deswegen, weil es einige sehr tiefe Wasserdurchfahrten gibt wo man kaum durchkommt. Und wenn es davor geregnet hat war es das.

 

Dann gibt es leichte Strecken und schwerere Strecken.

Und je nachdem, wie gut man vorher recherchiert hat so kommt man voran.

Ebenso ist gerade in dem Bereich nach meiner Meinung ein Fahren ohne Navi mit gutem Kartenmaterial und vorbereiteten Routen wirklich schwer.

Wir hatten mit Navi die Mühe immer die richtige Route zu finden, weil die teilweise leicht auseinandergehen, und dann plötzlich ganz woanders enden, in kleinen Siedlungen, bei unpassierbaren Wasserdurchfahrten oder Ähnlichem.

 

Wir hatten an den ersten 2 Tagen bis Ulaangom ca 35 Flussdurchfahrten, einige Leichte, aber auch Einige Anspuchsvolle.

Ebenso war die Strecke teilweise sehr sandig, und das von der unangenehmen gespurten Sorte wo es schwer ist einfach voranzukommen. Aber das waren ca 70km, und auch die gingen vorbei.

 

Auf dieser Strecke trafen wir auch zufällig auf Wolfgang und Alexandra, mit denen ich schon im Vorfeld in Kontakt war.

Die haben auf dieser Strecke umgedreht weil es doch etwas viel Sand und Wasser war. 

 

Heute wollten wir unbedingt campen und suchten nach einem geeignetem Schlafplatz, was wegen der vielen Stechmücken gar nicht so leicht war.

 

Aber wir campten dann in der Nähe eines Sees an einem Berghang und feierten mit Bier und Lagerfeuer.

Tagesetappe ca 160km.

 

Was auf dieser Strecke richtig aufgefallen ist, man ist eigentlich fast alleine, man sieht kaum andere Auto oder Mopedfahrer. Wenn wir 3 Leute auf den ersten 250km getroffen haben war es viel.

Am nächsten Tag dann der Rest der Strecke bis Ulaangom. Diesmal war ein Hotel angesagt um den Schweiß des ersten Tages abzuwaschen.

Und vor Allem um auch unsere Stiefel zumindest ansatzweise wieder zu trocknen, die bei den vielen Wasserdurchfahrten von oben genug Wasser nach innen bekommen haben.

 

Die Nordroute vom Uvs Nuur ( dem großen Salzsee ) bis Tes empfand ich als sehr unspektakulär. Da hat mir die Süd/Centerroute 2013 besser gefallen.

Auch ist man hier weit unten mit ca 800-1000 Metern was für mich sehr ungewohnt war.

Erst ab Tes ging es langsam wieder bergauf.

 

An diesem Tag haben wir 3 Amerikaner getroffen, die mit gekauften Chinesischen Motorrädern durch die Mongolei reisten. Und die erzählten, das besoffene Mongolen in der Nacht Ihre Motorräder abfackelten. Und sie mußten sich neue Motorräder besorgen

 

In Tes selbst haben wir dann auch noch Proviant eingekauft um für den Abend genug Vorräte zu haben.

Besoffene Mongolische Jungs haben uns dann auf den Motorrädern verfolgt weil sie unbedingt mit uns saufen wollten, auf unsere Kosten natürlich.  Und so mußten wir vor diesen unangenehmen Begleitern echt abhauen und uns erst weiter weg von der Stadt einen Platz am Fluss suchen.

 

Tagesetappe heute waren 330km auf Sand und Schotter/Erdstrassen.

Der Platz war genial und auch hier am Fluss hatten wir mal keine Mücken.

In der Nacht grasten die Pferde um uns herum und es war einfach friedlich .

Neues Ziel: bis Moron.

 

Auch dieser Tag ging gut zu Fahren und war richtig nett.

Die Landschaft wurde bergiger, und man traf langsam wieder mehr Menschen.

So wie auch 2 Briten, die die Nordroute abfahren wollten und das als echte Herausforderung sahen.

Tagesschnitt der Briten knapp über 100km und ca 10 x hinfallen.

Die konnten sich gar nicht vorstellen, wie wir da 300km machen.

 

Hier war es gut zu fahren, teilweise sandig aber guter Sand ( wenn man nicht zu langsam ist, denn dann wird er lästig ) und auch harte Erdpiste.

Allerdings ist auch gut zu sehen wie diese Erdpiste aussieht wenn es regnet.

Man sieht die eingetrockneten Spuren.

Und wenn es hier nass ist dann möchte ich da nicht fahren, auf den Erdpisten hat man dann eine Schlammpiste, und keine Möglichkeit auszuw

eichen

Wiesen mit Edelweiss findet man hier schon überall.

Und Bergpässe, wenn auch nicht übermäßig hoch, a 2000 Meter.

Dafür einen schönen Fluss vor Moron, den wir uns auch sofort für Camping ausgesucht haben.

Und auch hier wieder Abends mit einem Bier am Lagerfeuer sitzen.

Tagesstrecke auch hier wieder 330km auf den Schotter /Sandpisten.

 

 In der Früh wache ich auf weil ich ein China Moped höre.

Kommt ein Mongole und will mal sehen wer hier wohnt.

Ich beobachte ihn, wie er gemütlich um Jan’s Zelt rumrennt und als er nicht reagiert sich dann hinhockt und am Zelt rüttelt und wartet was passiert.

Jans Reaktion als er aufgeweckt wurde hat Ihn dann doch veranlasst wieder zu fahren.

 

Heute war Tag 24 meiner Reise und der 6. Tag in der Mongolei. Wir wollten bis zum Khuvsgul See der hier sehr berühmt ist.

Das waren so ca 170km bis dahin. Und auf einer wunderbaren Strecke ab Moron, mit Asphalt. Manchmal freut man sich auch darüber.

Aber in Moron schnell noch auf einen kleinen Imbiss, ich hab mir gebratene Nudeln bestellt ( selbstgemacht mit Lammfleisch , sehr lecker ) Auf Grund eines Kommunikationsproblems ( die Chefin kam und deutete Nudeln und schüttelte den Kopf , und legte die Karte wieder her ) bestellte ich Booz, auch eine Spezialität, Teigtaschen gefüllt.

Nun, und dann kam Beides, da hab ich echt blöd geschaut, und hab ich auch nicht geschafft.

Dafür war ich Abends am Khuvsgul See nicht mehr so hungrig.

Dort haben wir übrigens wieder ein Ger Camp gefunden und auch richtig geduscht.

Dieser Tag wurde früher beendet mit Fahren und dafür wurde erst mal richtig schön am Nachmittag mit Bier gefeiert, das wir den schwierigsten Teil hinter uns haben.

 

Der See ist touristisch, da fahren auch die Mongolen alle hin, und das merkt man.

 

Für mich war klar, das ich nun eher direkt die letzten 900 km bis Ulaanbaatar angehen werde.

Die Alternative ( die Mittelroute ) kannte ich schon, also eher nach UB und dort meine Frau wieder treffen, das sollte in 2 Tagen gemütlich zu schaffen sein.

Jan hatte mit seiner BMW800GS seit 2 Tagen Probleme die immer schlimmer wurden, heftiges Stottern vermutlich wegen schlechtem Sprit. Ich hatte immer 92 getankt, weil die Transalp damit gut klarkommt, und er wenn geht 95.

 

Und da dürfte er sich was eingefangen haben. Oftmaliges Tanken mit 92 führte aber auch bei Ihm langsam wieder zu einer Besserung beim Fahren.

Heute trafen wir an einem kleinen Imbiss dann auch auf Wolle und Tobias, die ich unbedingt treffen wollte und wo ich wußte dass die einen Tag vor uns waren.

Das war ehrlich gesagt eine Freude.

 

Übernachtung in Erdenet und hier einmal ganz untypisch ein Restaurant und was Anderes als Mongolisch Essen.

In der Früh hat Jan dann mal seinen Luftfilter kontrolliert und Unmengen an Insekten entfernt die da alles zugekleistert haben.

Erdenet ist umgeben von Kohle und Goldminen. Und das sieht man .

 

Der Rest des Weges war einfach, nur die letzten 150km vor Ulaanbaatar hat es noch richtig geschüttet und ich wurde nass weil ich zu faul war nach all den Tagen meine Regenklamotten anzuziehen.

In UB wartete meine Frau mit Familie am Hauptplatz und lotste mich in die neue Wohnung.

Und hier war dann Badewanne und richtig schrubben angesagt.

Und relaxen und einfach faul sein, essen und trinken.

 

Ich bin angekommen.

26 Fahrtage, 13.505 km und alles ohne Probleme.

 

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© Klaus Hübner