IRAN
Allgemein ( Stand 2017 )
Der Iran ist ein streng religiöses Muslimisches Land, zumindest hätten das die Mullahs gerne so.
Wir waren schon darauf vorbereitet, das es lockerer ist als man bei uns im Westen denkt, aber ich war extrem überrascht, wie locker es eigentlich ist.
OK, man muß lange Hosen anziehen, und als Frau auch ein Kopftuch tragen.
Aber ansonsten sind die Menschen extrem freundlich, offen und neugierig.
Wir haben viele bekennende Atheisten getroffen, die auch kein Hehl daraus machen, auch nicht öffentlich.
Die Jugend hört Rockmusik, Rap und läßt sich merklich nicht mehr unterdrücken.
Eigentlich eine sehr offene Gesellschaft, auch die Frauen sind neugierig und so wie bei uns kann man normal mit Ihnen reden, gar kein Problem, im Gegenteil.
Meist wird man von Ihnen angesprochen.
Es gibt Alkohol, Drogen und Prostitution. Aber Achtung, Finger weg, die Einheimischen wissen damit umzugehen, als Ausländer kann das unangenehm werden.
Das Land hat hohe Berge mit Pässen, die oft deutlich über 3000 m haben, und im Süden Wüsten.
Es kann heiß werden.
Badestrände am Kaspischen Meer sind nicht überall und so öffentlich wie bei uns, aber es gibt sie und Schwimmen ist auch dort schön.
Tankstellen
In Städten und Umgebung oft sehr häufig, Überland auch schon mal alle 100km.
Also immer rechtzeitig einplanen.
Sprit ist manchmal nur Normal mit 92 Oktan verfügbar.
Preis Stand 2017 ca 20 Cent
Essen, Verpflegung und Übernachtung
Ganz viel Kebab in allen Varianten, Rind, Huhn, Schaf, in Fleischstücken oder faschiert.
Dazu Reis und vorher die landestypische Linsensuppe.
Manchmal gibt es auch „Stew“ aber wir haben das sehr selten gesehen.
Es gibt auch Pizzabuden und Burgerbuden ( die aber meist ein Sandwich mit Kebab machen ) was durchaus eine willkommene Abwechslung ist.
Alkoholverbot, es gibt Alkoholfreies Bier Classik, Mit Zitrone oder Tropic....
Einreise, Papiere und Formalitäten.
Man benötigt ein Visum, was man mit einer Referenznummer bekommt.
Wir haben das über einen Iraner bekommen, der auch Carnets ausstellt.
Er hat Kontakte zu einer Touristenagentur, die schnell Referenznummern ausstellen.
Damit muß man dann nur mehr zur Botschaft und hat das Visum in ein paar Tagen.
Weder bei der Visausstellung noch an der Grenze irgendwas sagen, was mit Journalismus zu tun hat, dafür benötigt man eigene Genehmigungen.
Wir haben unsere Hilfe von Hossein Ravanyar bekommen (nicht der aus Urmia sondern ein 70jähriger Mann aus der Gegend von Astara am kaspischen Meer )
Das ging schnell und unkompliziert.
Wir haben vorab unsere Daten bekanntgegeben, und dann kam die Rechnung.
Bezahlen muß man mit Western Union. Hat damit zu tun, das der Iran wegen dem Embargo vom Zahlungsverkehr mit dem Westen abgeschnitten ist ( siehe Geld )
Carnet:
Benötigt man für die Einreise mit dem Fahrzeug.
Man kann das Carnet entweder im Voraus beim ADAC in Deutschland machen lassen ( Österreich stellt keine mehr aus ), oder vor Ort an der Grenze.
Wenn man sie vorher macht, dann muß man eine Kaution hinterlegen, die beim Iran gar nicht mal so klein ist.
Dafür hat man weniger Stress vor Ort.
Macht man ein Carnet an der Grenze, dann kann ich das nur empfehlen, wenn man vorher genau weiß wo man ausreist.
Und ich empfehle dringend, das man das Ausreisevisum bereits in den Händen hat.
Ansonsten hat man Ärger pur.
Ich weiß von was ich spreche, denn wir sind 2017 5 Tage an der Grenze festgesessen deswegen.
Kurze Erklärung warum:
Seit 2017 gibt es wohl ein Gesetz, das man in 5 Tagen mit Carnet wieder ausreisen muß.
Das kann man prinzipiell mal getrost ignorieren, wenn man an der Grenze ausreist, die man bei der Einreise auch in den Papieren angegeben hat.
Denn die bekommen vom Einreisezollamt alle Papiere und tragen das nur aus.
Wenn man nun aber bei einer anderen grenze ausreist, ( zB weil man das Turkmenistan Transit Visa nicht bekommen hat ), dann hat man Ärger, denn bei der neuen grenze scheint nichts auf, und weil man schon länger als 5 Tage im Land ist wurde man vom System gestrichen weil man mit dem Motorrad als „nicht ausgereist„ gilt.
Wie gesagt, an der angegebenen Ausreisestelle kein Problem, aber die neue Grenze benötigt nun eine Freigabe vom Büro in Teheran.
Und ohne Kontaktperson die weiß wie das geht und Farsi spricht eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen
In unserem Fall mit Intervention der Botschaft und Hilfe vor Ort in 5 Tagen an der Grenze erledigt.
Das neue Gesetz gilt wohl seit Juli 2017.
Geld
Der Iran ist vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen.
Das heißt: keine Möglichkeit mit karte an einem Automaten Bargeld abzuheben.
Es gibt wohl Möglichkeiten, wie so manche Wechselstuben über Umwege sowas lösen können, aber auf keinen Fall darauf verlassen und ob man das auch machen will, ist eine andere Sache.
Genug Bargeld mitnehmen !!!!!
Währung: Rial.
Aber es gibt auch Tuman.
Tuman ist eigentlich nichts Anderes als Rial nur mit einer 0 weniger,
Im normalen Marktleben und täglichen Gebrauch ist Tuman üblich.
Also wenn zB wer am Taxi sagt er will 20.000, dann meint er Tuman und man gibt Ihm 200.000 Rial.
Denn es gibt nur Rial Geldscheine. Verwirrt anfangs, ist aber schnell gelernt.
Camping
Prinzipiell überall erlaubt, auch in den Städten in den Parks.
Es gibt wohl nur wenige Parks wo das nicht erlaubt ist, aber das ist angeschrieben.
Hotels:
Täbris:
Hotel Sina. 45 Dollar ( Stand 2017 ) saubere Zimmer mit Frühstück.
Teheran
Hotel Kayyam. Wifi, sehr freundlciher Service, hilfsbereit.
Fusswegnähe zum Imam Khomenei Square und auch zum Golestan Palast und dem Baazar.
Absperrbarer Parkplatz für Fahrzeuge.
Unmengen an Werkstätten und Zubehörläden für Fahrzeuge in der Nähe.
Haben auch Taxis an der Hand die einen rumfahren und nicht abzocken.
Kaspisches Meer:
ITTIC Hotels vom Staatlichen Touristenverband.
Sauber, gutes Frühstück vom Buffet, Internet und empfehlenswert.
Sind in Chalandar, ( Bandar) Anzali, Astara und weiteren Orten.