Klaus Reisepage
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Rumänien - Moldawien - Ukraine

Teil 1 – Abfahrt bis Ukraine

 

19.6. war es soweit.

Jürgen, der schon am Vortag aus Bayern anreiste und ich sind um 6 Uhr in der Früh weg um uns um 7 Uhr mit Roland nach Wien an der Raststelle zu treffen.

 

Tagesplan war, über Ungarn auf der Autobahn bis Rumänien zu kommen.

Wir hatten knapp über 2 Tage Zeit um die 1600km bis Odessa hinter uns zu bringen.

 

Wir hatten ein paar Fixpunkte.

Das war einerseits die Fähre von Odessa nach Poti/Georgien, die sollte am 21. Abfahren und am 24. Morgens in Poti ankommen, und die Einreise in den Iran am 26.6., da wartete unser Kontaktmann, der die Carnets macht.

 

Also war die ersten beiden Tage etwas konsequenteres Vorwärtskommen angesagt.

Und das lief auch gut, wir kamen schnell durch Ungarn und in Rumänien auf der DN18 über Baja Mare ging es gut weiter.

Landschaftlich auch gleich ein Unterschied.

Die Strassen waren teilweise aber Baustelle und mitten in Reparatur, das allerdings auf lange Strecken.

Die Strasse führt durch den Nationalpark Marmamuresului und am Abend kehrten wir bei Borsa in einem schönen Hotel ein. „Hotel Nord“ als Tip !!

 

Tagesleistung 820km, das war ganz OK.

 

Am nächsten Tag wollten wir zumindest bis in die Ukraine kommen, um am Tag 3 die letzten 200km bis Odessa bis Mittag fertig zu haben.

 

Naja, jedenfalls ging es früh weg, die Landschaft war herrlich, die Strecke auch, wenn auch wieder viel Baustelle, aber das machte sogar richtig Spaß.

Bergstrecken, schöne Flusstäler und richtig rustikales Rumänien.

 

Mittagspause in einem netten Restaurant und dazwischen teilweise auch sehr gute Strassenstücke, wo man auch gut vorwärts kam.

 

Irgendwann kamen wir aus den Bergen raus in flaches Land, die Strassen waren zügiger zu befahren, und wir erreichten gegen 18 Uhr dann schon Galati an der Donau.

Kurz nach Galati war die Moldawische Grenze.

Um in der Ecke in die Ukraine zu kommen, muß man ein Eck durch Moldawien fahren.

In unserem Fall waren das ca 50km.

 

Ich hatte mal erwähnt, das wir zur Grenze fahren und dann Pause machen.

Die Pause war wohl für Roland und Jürgen etwas überfällig und meine knapp bemessenen Pausen sollten noch dazu führen, das ich deswegen noch etwas aufgezogen werde....

 

Die Grenzen in den Ländern hier sind ja etwas anders als bei uns, definitiv deutlich langwieriger und genauer.

Beide Grenzübergänge dauerten über 2 Stunden.

 

Und dazwischen schon die Moldawischen Strassen, die nicht gerade die Besten sind.

 

Als wir endlich in der Ukraine ankamen, war es schon 21 Uhr und Dämmerung.

Das man die Strassen in der Ukraine nicht in der Nacht fahren sollte war klar, und von uns auch definitiv nicht erwünscht.

Also im Grenzort Bolgrod ein Hotel suchen.

Und das haben wir auch gefunden, allerdings war der Eindruck von Aussen nicht der Beste, aber die Alternative wäre in der Nacht noch über 50km zu fahren, und das war keine Option.

 

Das Hotel stellte sich aber Innen als sehr schön heraus, und im Garten war auch ein Restaurant.

Nur als wir Bier bestellen wollten, mußte das erst in großen Plastikflaschen von einer Tankstelle geholt werden.

 

Nächster Tag Abfahrt und der versuch bis Mittag in Odessa zu sein.

 

Auf meinem Navi war eine Reststrecke von 283 km, und Jürgen gab mal Spasseshalber Odessa als Ziel ein und das Navi meinte 252 km, und auch schneller.

Also waren wir schnell einig, seine Strecke zu fahren.

Das sollte noch sehr spassig werden, denn seine Strecke führte durch kleine Dörfer und an jedem Misthaufen vorbei, und die Strassen waren richtig übel mit Schlaglöchern, da könnte man das Motorrad verstecken.

Zwischendurch dann auch echte Offroad Einlagen und irgendwann war uns klar, so kommen wir nie an.

Also Ausstieg aus der Strecke suchen und die Hauptstrasse erreichen.

Gelang auch nach einiger Zeit und jetzt war mal eine Pause angesagt....

 

Auch hier wieder ein Menschenauflauf, woher und wohin...

Einer der Leute stellte sich als Polizist vor, zeigte uns seinen Polizeiausweis ( er war aber in der Verwaltung ) und wollte uns schon Vormittags mit Bier abfüllen.

Er meinte mit seinem Ausweis brauchen wir keine Angst haben.

Wir haben trotzdem dankend abgelehnt.

 

Zwischenzeitlich hatte ich schon einen Anruf vom Agenten, das sich die Abfahrt um einen Tag verzögert weil das Schiff Delay hat.

Also damit müßen wir nicht Mittag im Fährbüro sein, sondern es genügt 16 Uhr um die Tickets zu holen.

 

Und das war gut so, denn es war schon Mittag und wir hatten für 130km fast 5 Stunden benötigt und die Zeit bis 16 Uhr war damit super für uns.

 

Also weiter nach Odessa, auch wenn wir hier wieder mal von der Hauptstrasse abkamen, aber dann dafür eine schöne Ecke zum Fahren fanden und am Meer entlang weiterkamen.

 

Odessa erreichten wir um 15 Uhr zur Hauptverkehrszeit aber wir kämpften uns motiviert durch den Stau und waren schon bald beim Fährbüro.

 

Nun bekamen wir die Info, das das Schiff wirklich am nächsten Tag fuhr und die Ankunft aber planmäßig erfolgen sollte, wenn dann maximal ein kleines Delay.

Also noch mal den Kontakmann im Iran kontaktiert, das wir eventuell erst später kommen.

Möglicherweise Nachmittag statt Morgens.

 

Dafür hatten wir nun einen Abend in Odessa über und nutzten das auch, um die Stadt anzusehen.

Also zuerst mal rumlaufen, ein Bier trinken und dann mit dem Taxi in die Innenstadt.

Fußgängerzone wo so richtiges Leben war, dann die Potemkinschen Stiegen und danach in ein Steakhouse, was auch ein bekannter Biker Treffpunkt ist.

 

Der Abend war jedenfalls gelungen und wir fuhren mit einem alten Volga Taxi ins Hotel.

 

Morgens ohne Stress raus, wir mußten erst um 10 Uhr beim Fährbüro in der Nähe des Hafens sein um einzuchecken.

 

Die Fahrt durch die Stadt war auch lustig, denn da sorgte meine Route für etwas „Offroad“ auf Strassenbahnschienen .

 

Auf jeden Fall kamen wir pünktlich um 10 am Hafen an und begannen mit dem Einchecken.

Die Prozedur dauerte allerdings bis 15 Uhr bis wir auf das Schiff konnten und bis nach 17 Uhr, bis unsere Motorräder auch oben waren.

Und nebenbei sind die Ukrainischen Zöllner nicht nur langsam sondern extrem korrupt.

Neben uns wurden die mit Handys und sonstigem Kleinkram beschenkt.

Dann waren die jeweiligen Fahrer schnell durch den Zoll, und wer keine Geschenke hatte mußte halt lange warten.

 

Die Fähre selbst ist etwas älter, aber lustig.

Auf Deck bei einem Bier lernten wir sofort ein paar Ukrainische Trucker kennen, die uns auch sofort in Ihre Kabine zu Vodka und Essen einluden.

Das war eine nette Party, und der Steward kam sich ein paarmal beschweren weil wir Spaß hatten.

Die Nacht war definitiv etwas kürzer.....

Und Morgens beim Frühstück erfuhren wir, dass die Fähre nun doch einen ganzen Tag Verspätung haben wird.

 

Nun wird es mal interessant, ob wir nun die Zeit Vorgabe mit der Einreise in den Iran schaffen, aber das werden wir bald sehen.

 

Bei so einer Reise muß man sich daran gewöhnen, dass man nicht immer nach Plan fahren kann.

 

Und weil die Fähre einen Tag länger fährt wurden wir wieder von den Truckern eingeladen, bei Speck, Gurken, Zwiebel und Vodka weiterzufeiern, diesmal an Deck.

 

 

 

 

 

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© Klaus Hübner